Die Aufträge der deutschen Industrie sind im Dezember wegen der verbesserten Nachfrage aus dem Inland und der Euro-Zone so stark gestiegen wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Die Bestellungen legten um 3,2 Prozent zum Vormonat zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Dank vieler Großaufträge wurde damit der höchste Zuwachs seit September 2021 erreicht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit plus 2,0 Prozent gerechnet. Zudem fiel der Einbruch im November mit revidiert minus 4,4 (bisher: -5,3) nicht ganz so stark aus wie zunächst angenommen.
„Die Nachfrage beim verarbeitenden Gewerbe hat sich zum Jahresende 2022 wieder etwas stabilisiert“, schrieb das Bundeswirtschaftsministerium. Das deute ebenso wie das verbesserte Geschäftsklima darauf hin, „dass die wirtschaftliche Abschwächung im Winterhalbjahr milder ausfallen dürfte“. Das sehen Börsianer ähnlich: Deren Konjunktur-Barometer kletterte im Februar den vierten Monat in Folge und erreichte mit minus 6,8 Punkten den höchsten Stand seit März 2022, wie die Investment-Beratungsfirma Sentix zu ihrer Umfrage unter mehr als 1300 Anlegern mitteilte. „Eine Rezession scheint abgewandt“, sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Es laufe wohl nun auf eine Stagnation hinaus.